Hybodus hauffianus
Fraas, 1895
Classification: Elasmobranchii Hybodontiformes Hybodontidae
Reference of the original description
Ein Fund von Skeletresten von Hybodus (Hybodus hauffianus E. Fraas). Jahresbericht und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, 28, 24–26
Ein Fund von Skeletresten von Hybodus (Hybodus hauffianus E. Fraas). Jahresbericht und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, 28, 24–26
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Synonyms / new combinations and misspellings
Polyacrodus (Hybodus) hauffianus
Polyacrodus (Hybodus) hauffianus
Description:
Citation: Hybodus hauffianus Fraas, 1895: In: Database of fossil elasmobranch teeth www.shark-references.com, World Wide Web electronic publication, Version 11/2024
Description
Original description after Fraas (1895) [3196]: Von diesen Fundstücken zeigt die eine 0,95 m lange und 0,35 m breite Platte (siehe Textfigur) das nahezu vollständige Skelet eines Hybodus; die andere 0,55 m im Quadrat messende Platte lässt den zwar zerfallenen, aber in den einzelnen Skeletttheilen gut erhaltenen Schädel eines bedeutend grösseren Exemplares von derselben Species erkennen. Nach den wohlerhaltenen Zähnen und Flossenstacheln unterliegt es keinem Zweifel, dass wir es mit einem echten Hybodus zu thun haben und zwar mit einer Species, welche QUENSTEDT nach früher schon gefundenen Flossenstacheln trotz ihrer wesentlichen Abweichungen mit dem unterliassischen Hybodus reticulatus Aq. identifizirt hatte, (Petrefactenkunde (1858) Taf. 16, Fig. 1, Jura (1858) Taf. 27 Fig. 1. Vergl. auch ZITTEL, Palaeontologie 3, 68 und andere Lehrbücher.*) die aber jedenfalls eine neue Form darstellt, welche ich zu Ehren des Finders Hybodus Hauffianus nenne.
Ohne näher auf die Anatomie des Skeletes einzugehen, möge hier nur das wesentlichste zusammengestellt sein. Die vorliegenden Funde ergeben, dass der oberliassische Hybodus ein Selachier von gegen 1,5 m Länge war und dass er am nächsten der Gruppe des heute noch lebenden Cestracion steht, ja wohl am richtigsten zusammen mit Acrodus und verwandten Formen direkt mit der Familie der Cestracionten vereint wird, wie dies auch bereits von SMITHWOODWARD, dem besten Kenner fossiler Haifische, vorgeschlagen wurde.
Der Schädel, der natürlich wie alle Skelettheile ausser den Zähnen und Flossenstacheln aus theilweise stark verkalktem Knorpel besteht, ist mässig gross, zeigt den Bau von Cestracion, nur mit dem Unterschied, dass das Cranium mehr nach hinten ausgezogen ist. Sowohl die Unterkiefer wie Oberkiefer sind sehr gross und breit und unter einander durch Gelenke verbunden. Die Zähne der Kiefer sind unter sich gleichartig gebaut, nur nach vorn und hinten etwas an Länge abnehmend; der einzelne Zahn mehrspitzig mit einer hervorragenden Mittelspitze und mehreren kleinen Nebenspitzen, auf einer starken Zahnbasis aufruhend. Die Haut zeigt Chagrinschuppen der verschiedensten Form, bald spitz lanzettförmig, bald kurz kegelförmig, häufig in mehrere Spitzen auslaufend. Die von WOODWARD hinter der Augenhöhle beobachteten grossen Kopfstacheln fehlen leider an unseren Exemplaren.
Der Körper ist langgestreckt walzenförmig, in seiner Gesammtlänge jedoch, namentlich in Bezug auf die Schwanzflosse, noch nicht bekannt. Besonders interessant ist die Wirbelsäule, welche einem unverknorpelt persistirenden Chordastrang besteht, darüber liegt eine geschlossene Reihe doppelt angelegter Neurapophysen, darunter kräftige nach hinten an Länge allmählig abnehmende Rippen.
Der Brustgürtel ist sehr gross und stark und trug wahrscheinlich eine lange, ähnlich wie bei Cestracion ausgebildete Flosse. Auf dem Rücken standen zwei Rückenflossen, welche beide mit fast gleich langen und gleichmässig ausgebildeten Stacheln besetzt waren. Der Flossenstachel selbst zeigt den,,Acrodonten -Typus" nach JAEKEL (Fossile Ichthyodorulithen. Ges. naturf. Freunde zu Berlin. Sitzungsber. 1890 Nr. 7.) Auf der aus dem Fleische herausragenden Spitze ist der Stachel mit langen Längsrinnen versehen; der Hinterrand ist mit zwei alternirenden Dornenreihen besetzt; der Sockel ist lang und nach unten zugespitzt, auf der Hinterseite tief ausgehöhlt zur Aufnahme eines grossen, dreiseitigen Flossenknorpels.
Original description after Fraas (1895) [3196]: Von diesen Fundstücken zeigt die eine 0,95 m lange und 0,35 m breite Platte (siehe Textfigur) das nahezu vollständige Skelet eines Hybodus; die andere 0,55 m im Quadrat messende Platte lässt den zwar zerfallenen, aber in den einzelnen Skeletttheilen gut erhaltenen Schädel eines bedeutend grösseren Exemplares von derselben Species erkennen. Nach den wohlerhaltenen Zähnen und Flossenstacheln unterliegt es keinem Zweifel, dass wir es mit einem echten Hybodus zu thun haben und zwar mit einer Species, welche QUENSTEDT nach früher schon gefundenen Flossenstacheln trotz ihrer wesentlichen Abweichungen mit dem unterliassischen Hybodus reticulatus Aq. identifizirt hatte, (Petrefactenkunde (1858) Taf. 16, Fig. 1, Jura (1858) Taf. 27 Fig. 1. Vergl. auch ZITTEL, Palaeontologie 3, 68 und andere Lehrbücher.*) die aber jedenfalls eine neue Form darstellt, welche ich zu Ehren des Finders Hybodus Hauffianus nenne.
Ohne näher auf die Anatomie des Skeletes einzugehen, möge hier nur das wesentlichste zusammengestellt sein. Die vorliegenden Funde ergeben, dass der oberliassische Hybodus ein Selachier von gegen 1,5 m Länge war und dass er am nächsten der Gruppe des heute noch lebenden Cestracion steht, ja wohl am richtigsten zusammen mit Acrodus und verwandten Formen direkt mit der Familie der Cestracionten vereint wird, wie dies auch bereits von SMITHWOODWARD, dem besten Kenner fossiler Haifische, vorgeschlagen wurde.
Der Schädel, der natürlich wie alle Skelettheile ausser den Zähnen und Flossenstacheln aus theilweise stark verkalktem Knorpel besteht, ist mässig gross, zeigt den Bau von Cestracion, nur mit dem Unterschied, dass das Cranium mehr nach hinten ausgezogen ist. Sowohl die Unterkiefer wie Oberkiefer sind sehr gross und breit und unter einander durch Gelenke verbunden. Die Zähne der Kiefer sind unter sich gleichartig gebaut, nur nach vorn und hinten etwas an Länge abnehmend; der einzelne Zahn mehrspitzig mit einer hervorragenden Mittelspitze und mehreren kleinen Nebenspitzen, auf einer starken Zahnbasis aufruhend. Die Haut zeigt Chagrinschuppen der verschiedensten Form, bald spitz lanzettförmig, bald kurz kegelförmig, häufig in mehrere Spitzen auslaufend. Die von WOODWARD hinter der Augenhöhle beobachteten grossen Kopfstacheln fehlen leider an unseren Exemplaren.
Der Körper ist langgestreckt walzenförmig, in seiner Gesammtlänge jedoch, namentlich in Bezug auf die Schwanzflosse, noch nicht bekannt. Besonders interessant ist die Wirbelsäule, welche einem unverknorpelt persistirenden Chordastrang besteht, darüber liegt eine geschlossene Reihe doppelt angelegter Neurapophysen, darunter kräftige nach hinten an Länge allmählig abnehmende Rippen.
Der Brustgürtel ist sehr gross und stark und trug wahrscheinlich eine lange, ähnlich wie bei Cestracion ausgebildete Flosse. Auf dem Rücken standen zwei Rückenflossen, welche beide mit fast gleich langen und gleichmässig ausgebildeten Stacheln besetzt waren. Der Flossenstachel selbst zeigt den,,Acrodonten -Typus" nach JAEKEL (Fossile Ichthyodorulithen. Ges. naturf. Freunde zu Berlin. Sitzungsber. 1890 Nr. 7.) Auf der aus dem Fleische herausragenden Spitze ist der Stachel mit langen Längsrinnen versehen; der Hinterrand ist mit zwei alternirenden Dornenreihen besetzt; der Sockel ist lang und nach unten zugespitzt, auf der Hinterseite tief ausgehöhlt zur Aufnahme eines grossen, dreiseitigen Flossenknorpels.
References
Faszination Haie – Die Welt der fossilen und der lebenden Haie. Der Steinkern, 58, 1–116
Hybodus hauffianus Fraas, 1895 from the Toarcian (Early Jurassic) of Dormettingen, SW Germany. Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen, 307(2), 141–154
DOI: 10.1127/njgpa/2023/1120
Fossilized leftover falls as sources of palaeoecological data: a ‘pabulite’ comprising a crustacean, a belemnite and a vertebrate from the Early Jurassic Posidonia Shale. Swiss Journal of Palaeontology, 140, Article 10
DOI: 10.1186/s13358-021-00225-z
A new Pliensbachian elasmobranch (Vertebrata, Chondrichthyes) assemblage from Europe, and its contribution to the understanding of late Early Jurassic elasmobranch diversity and distributional patterns. Paläontologische Zeitschrift, 93(4), 637–658
DOI: 10.1007/s12542-019-00451-4
Placoid scales and oral teeth of Late Jurassic elasmobranchs from Europe. In G. Arratia & H.–P. Schultze (Eds.), Mesozoic Fishes 2 – Systematics and Fossil Record (pp. 29–40). Verlag Dr. Friedrich Pfeil
The dentition of Hybodus hauffianus FRAAS, 1895 (Toarcian, Early Jurassic). Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie B, 256, 1–20
Chondrichthyens mésozoïques du Grand-Duché de Luxembourg : Compléments Travaux Scientifiques du Musée National d'Histoire Naturelle de Luxembourg, 27, 53–79
Fossilienatlas Fische. Verlag für Natur- und Heimatkunde Hans A. Baensch, Melle
The Anatomy and Interrelationships of Mesozoic Hybodont Sharks. American Museum Novitates, 2724, 1–48
Neue Rekonstruktion von Pleuracanthus sessilis und von Polyacrodus (Hybodus) hauffianus. Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin, 1906(6), 155–159
Ueber das Genus Hybodus und seine systematische Stellung. Palaeontographica, 46, 149–174
Neue Selachier-Reste aus dem oberen Lias von Holzmaden in Württemberg. I. Hybodus hauffianus E. Fraas (= Hybodus reticulatus Quenstedt, non Agassiz). II. Palaeospinax smith-woodwardii E. Fraas. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg, 52, 1–25
Ein Fund von Skeletresten von Hybodus (Hybodus hauffianus E. Fraas). Jahresbericht und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, 28, 24–26
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Hybodus hauffianus Fraas, 1895 from the Toarcian (Early Jurassic) of Dormettingen, SW Germany. Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen, 307(2), 141–154
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The Anatomy and Interrelationships of Mesozoic Hybodont Sharks. American Museum Novitates, 2724, 1–48
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Ueber das Genus Hybodus und seine systematische Stellung. Palaeontographica, 46, 149–174
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Ein Fund von Skeletresten von Hybodus (Hybodus hauffianus E. Fraas). Jahresbericht und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, 28, 24–26