Chimaeropsis paradoxa

Zittel, 1887


Classification: Holocephali Chimaeriformes Chimaeropsidae

Reference of the original description
Zittel, K.A. (1890)
Handbuch der Palaeontologie. I. Abtheilung. Palaeozoologie. III. Band. Vertebrata (Pisces, Amphibia, Reptilia, Aves). XII + 900 pp.(R. Oldenbourg), München, Leipzig.

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Chimaeropsis paradoxa Zittel, 1887, Fig. 126, image of the first description

Types
Chimaeropsis paradoxa



Description:


Citation: Chimaeropsis paradoxa Zittel, 1887: In: Database of fossil elasmobranch teeth www.shark-references.com, World Wide Web electronic publication, Version 02/2025

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Chimaeropsis paradoxa Zittel, 1887, A – Part (LF 2317P) in right lateral view; B – counterpart (LF 2317N) in left lateral view, Late Jurassic, Solnhofen © Duffin, C.J. & Lauer, B. & Lauer, R. (2025)

Description
Original diagnose after Zittel (1887) p. 113, 114 [9329]: Chimaeropsis Zitt. (Fig. 126). Ein ziemlich wohlerhaltenes fast 1 m langes Skelet aus dem lithographischen Schiefer von Eichstädt, gehört nach dem eigenthümlichen Gebiss entschieden zu den Holocephalen, unterscheidet sich aber wesentlich von allen bis jetzt bekannten Gattungen. Der ganze Körper ist mit conischen, radial gerippten Chagrinschuppen bedeckt und die Rückenflosse mit einem kräftigen, 150mm langen Stachel bewehrt, welcher sternförmige Höcker und am Vorderrand eine Reihe nach vorn gerichteter Dornen trägt. Form und Verzierung dieses Stachels gleichen am meisten Asteracanthus. Die grossen Brustflossen liegen der Rückenflosse gegenüber, die Bauchflossen sind massig gross, der Schwanz allmählich an Stärke abnehmend. Hinter dem Kopf bemerkt man jederseits zwei nebeneinander liegende, winklig gebogene, aussen mit conischen Dentinhöckern besetzte Platten. Der Schädel ist etwas verquetscht, das Gebiss aber fast vollständig erhalten. Die grossen dreieckig-rhomboidischen Mandibularzähne (md) stossen in der Symphysengegend mit einer ebenen, nicht sonderlich breiten Fläche zusammen und bilden durch ihre gebogene Form fast einen Halbkreis. Der platte convexe Aussenrand ist mit einer dünnen Schmelzlage überzogen, das vordere Eck ragt als breiter Schnabel vor; eine scharfe Kante verläuft vom Schnabel der ganzen Länge des Zahnes folgend nach hinten und grenzt die schräg nach aussen abfallende Kaufläche von der steilen Innenwand ab. Besondere Reibhügel fehlen. Oben entsprechen dem Mandibularzahn zwei grosse Zahnplatten. Die hintere (mx Fig. 126) ist dreieckig keulenförmig, vorn stark verdickt und breit, hinten verschmälert; ihre schrägen convergirenden Unterflächen vereinigen sich zu einer Schneide. Der etwas grössere Vorderzahn '(pmx) ist dreieckig, vorn zugespitzt; sein längster Innenrand fällt geradlinig ab, die breite schräge Unterfläche ist mit einem vorderen und einem grösseren hinteren Kauhügel versehen, der Aussenrand schmal und niedrig.
Vor den Unterkieferzähnen liegt ein 60mm langer, gekrümmter, auf einer Seite convexer, auf der anderen ausgehöhlter, vorn verschmälerter, aus Vasodentin bestehender, äusserlich glatter oder fein längsgestreifter Zahn (x) (oder Stachel?), welcher in seiner Form an den Schneidezahn eines Nagers erinnert. Derselbe ist nicht vollständig symmetrisch ausgebildet, indem eine Seite etwas niedriger und stärker gewölbt erscheint als die andere. Ob neben diesem Zahn ein zweiter von gleicher Form und Grösse stand und ob derselbe am Nasenknorpel oder vor dem Unterkiefer befestigt war, lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden. Bemerkenswerth ist immerhin der Umstand, dass an einem zweiten Gebiss eines kleineren Individuums aus Solnhofen, welches H. v. Meyer') als Problematicum beschrieb und abbildete, auch nur ein gekrümmter Zahn (oder Stachel) vorhanden ist. Einzige Art Ch. paradoxa Zitt.

Remarks
shark-references Species-ID=9580;
valid after Woodward (1891) p. 52 [4091]; Duffin & Joiko (2020) p. 323 [28560];


References
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Chimaeropsis paradoxa Zittel, 1887 (Myriacanthoidei, Holocephali) from the Late Jurassic of Solnhofen. Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen, 313(3), 245–272
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